Ernst Solèr
Bertastr. 32
8003 Zürich
01/463 25 02
079/407 70 56
Geboren am 7.7.1960 in Männedorf. Heimatort Lumbrein GR. Seit 1987 wohnhaft
in Zürich. Vater einer Tochter (1993)
Veröffentlichungen und Auszeichnungen seit 19991999 Quotenblut.
Thriller aus dem Fernsehmilieu, 206 Seiten, nap-Verlag, ISBN 3-9521434-2-1.
2000 Hans Falk Maler des Lichts. Dokumentarfilm. Buch und
Regie. Koproduziert von SF DRS und 3SAT
Ab Herbst: Regelmässige Mitarbeit bei CASH
2001 19 Minuten. Kurzgeschichte. Wettbewerbsgewinn. Veröffentlicht
in der Geschichtensammlung Ankunft und Abschied, Hrsg. Alberto Amstutz
ab 2002 Max Kleinreich: Wöchentliche Kolumne in CASH.
Teils veröffentlicht in Das Buch der Kolumnisten Die besten
Texte der Nacht der Kolumnisten-Tour.
2002 Der Problemlöser. Szeneroman, 204 Seiten, woa-Verlag,
ISBN 3-9512180-9-6.
2003 Medienpreis für Finanzjournalisten. Ehrenpreis für Reportage.
Der schwarze Hund. Kurzhörspiel für die Radio DRS-Sendereihe
Schreckmümpfeli.
Arbeit am neuen Buch Schnelles Geld und andere Kurzgeschichten.
Der Problemlöser. 2002. Woa-Verlag. ISBN: 3-9512180-9-6
"Der Problemlöser" ist ein Roman über Liebe und Freundschaft,
Bier und Fussball, Zürich und Afrika. Witzig, sarkastisch, spannend, süffig,
temporeich - unterhaltsam im besten Sinne.
Drei Jahre nach seinem kontroversen Krimi "Quotenblut" legt der 42-jährige
Zürcher Autor und Journalist Ernst Solèr mit "Der Problemlöser"
sein zweites Buch vor. Und, der Roman unterhält bestens: Lebendige Figuren,
coole Sprüche, überraschende Wendungen, viel Lokalkolorit und zahlreiche
Wiedererkennungseffekte.
Kritiken
Reich sein ist gar nicht so einfach, merkt Stefan Fritsche. Er hat im
Lotto gewonnen, doch statt in die Euphorie rutscht er in die Sinnkrise. Mit
Aktivität will er sie kurieren er betätigt sich als Problemlöser.
Der gleichnamige, flott geschriebene Roman ist der zweite von Cash-Journalist
und Ex-TV-Mann Ernst Solèr, 42. Widmete sich sein Krimi Quotenblut
(1999) dem hiesigen Medien- und Politmilieu, so führt Antiheld Fritsches
Weg im neuen Buch nach Afrika, wo er einen irren Fussballfan finden soll. Spassig.
FACTS
Kringelig gelacht habe ich mich über die verschlunegene Wege dieser aberwitzigen
Story....Wunderbar, gefällt mir noch besser als der vorherige Roman Quotenblut.
Nicht nur weil die SVP mit dem Atomkrieg gleichgestzt wird. TAXI-ZIITIG...Als
in eine Frau aus besseren Kreisen bittet, ihren Bruder in Afrika aufzuspüren
, reist er mit zwei Freunden in den Busch. Erfolglos. Zurück in Zürich
eröfnet er eine Turnhallenbar. Ein witziger Roman mit coolen Sprüchen,
überraschenden Wendungen und viel Lokalkolorit. SCHWEIZER FAMILIE
Story kurz
Stefan Fritsche, Lottogewinner, bietet sich mangels besserer Ideen kurzerhand
als Problemlöser an. Das Problem seines Nachbarn, der morgens um 7 Uhr
13 all seine Geräte aus dem Fenster wirft, kann Fritsche aber nicht lösen.
Auch die Suche nach einem durchgedrehten Fussballfan, bei der es ihn mit zwei
beziehungsgeschädigten Freunden tief in den afrikanischen Busch verschlägt,
verläuft erfolglos. Vorerst zumindest...
Inhalt
"Der Problemlöser" ist die Geschichte von Stefan Fritsche, der
im Lotto gewonnen hat, aber doch nicht so recht fröhlich wird. Aus lauter
Langeweile beschliesst er, sich als "Problemlöser" zu betätigen.
Er gibt Inserate des Textes "Sie haben Probleme, ich habe Zeit" auf
und wird unverzüglich von Problemen überschwemmt. Eine Frau aus besten
Kreisen will gar, dass er in Afrika einen durchgeknallten Fussballfan suchen
geht.
Das tut er denn auch, mit zwei trennungsversehrten Zürcher Freunden im
Schlepptau: Mit Marc, dem Finanzanalysten, der eines Morgens all seine Geräte
zum Fenster hinausgeworfen hat, sowie dem zynischen Versicherungsmathematiker
Reto, dem gerade wieder mal die grosse Liebe davongelaufen ist.
Das komfortgewohnte Trio kämpft im kamerunischen Busch gegen Mücken,
Dünnschiss, korrupte Polizisten und nicht zuletzt gegen sich selbst. Finanzanalyst
Marc schnappt sich in eine einheimische Schönheit, Reto kehrt bald verbiestert
in die Schweiz zurück. Fritsche sucht weiter nach dem verschollenen Fusballfreak
und gerät bald abseits jeglicher Zivilisation. Aber er findet den Typen
dennoch nicht in Afrika, sondern erst in Zürich, nachdem er von dessen
chronisch betrunkener Schwester zum Bettgenossen erkoren wurde. Ein Problem
gelöst, neue tauchen auf. Insbesondere als Fritsche eine Turnhallenbar
namens "No Sports" eröffnet und sich in eine der Barfrauen verliebt...
Der Autor
Ernst Solèr wurde am am 7.7.60 im zürcherischen Männedorf geboren,
studierte kurzzeitig Ethnologie, reiste quer durch Asien, versuchte sich als
Rockgitarrist und Spielerfinder und wurde später aus Versehen Fernsehjournalist.
In dieser Funktion erstellte er Dutzende von TV-Beiträgen für allerlei
Sendungen (10v10, Grell Pastell, Traumziel, Marktplatz, Kidz) sowie zuletzt
den Dokumentarfilm "Hans Falk - Maler des Lichts".
Derzeit lebt er als Autor, Journalist und Hobby-Gitarrist in Zürich und
ist Vater einer neunjährigen Tochter. Seit Herbst 2000 schreibt er regelmässig
für CASH. Er ist leidenschaftlicher Fussballspieler und keucht sich noch
immer einmal die Woche -zwischen zwei Zigaretten- durchs Training.
Bisher veröffentlicht: "Quotenblut", Thriller aus dem Fernsehmilieu.
NAP-Verlag, 1999, ISBN 3-9521434-2-1
"Solèr pflegt einen bösartigen Humor und eine bissige Sprache,
die fast süchtig machen." (Tages-Anzeiger)
"Solèr schuf einen witzig-zynischen, bissigen, aber sachkundigen
Krimi." (TR7)Zitate
Zitat 1
"Seit meinem Lottogewinn war ich permanent auf der Suche nach der grossen
Sache: Dem Ding, das meinem bequemen, aber durchaus überflüssigen
Dasein ein bisschen Sinn verliehen hätte. Immerhin war ich 36 und würde
in 40 Jahren tot sein, wenn sich Rauchen nicht doch noch als gesund herausstellen
sollte."
Zitat 2
Ich wandte mich Nachbar Marc zu, der einem zum Tode Verurteilten gleich immer
noch reglos im Gang stand. Er sah ohnehin nicht aus, wie sich das gemeine Volk
einen Bankanalysten vorstellt, nämlich intelligent, aber fad, sondern so
wie die Leute wirklich waren, nämlich sehr mässig intelligent und
grausam fad. Rhesusaffen erzielten beim Pfeilwerfen auf Aktientabellen nachweisbar
die besseren Resultate als Aktien-Analysten. Die aber verdienten einen Haufen
Geld, während sich die Affen mit dem Hinweis zufrieden geben mussten, der
Pfeilwerfjob hier sei vermutlich der Höhepunkt in ihrem Versuchstierdasein.
Marc war eher unförmig, zu kurze Beine und ein Bauchansatz von all den
Geschäftsessen. Seine grauen Augen lagen zwischen Speckfalten hinter einer
schwarzen Hornbrille, er hatte eine breite Nase, aber kaum eine Oberlippe, dafür
ein Doppelkinn, das starken Bartwuchs verriet. Gemäss Elena hatte er Haare
auch auf den Schultern und am Rücken. Sein ganzer Stolz war, dass all diese
Haare wenigstens noch nicht grau waren. Höhepunkt seines bisherigen Lebens
war gewesen, dass er mit 26 bei der Camel-Trophy mitgefahren war, im Verlaufe
derer er sich allerdings seinen linken Unterarm dreifach gebrochen hatte. Er
hatte seinen Arm beim Brettern über afrikanische Pisten intelligenterweise
aus dem Fenster gehalten und war damit an das einzige Werbeplakatgestell des
Sahelzonen-Landes Mali geprallt. Geworben worden war symptomatischer-weise für
ein Schweizer Schmerzmittel.
Ich dirigierte ihn aufs Wohnzimmersofa und sagte: "Also Marc, die Geräte
waren ja nicht gerade billig. Und jetzt sind sie Trümmer! Was genau war
das strategische Ziel dieser Vernichtungsoperation?"
Zitat 3
"Ich hatte keinen Job, keine Frau, kein Kind. Dafür frass, soff und
rauchte ich jährlich immer mehr. Er wartete 70 Jahre auf die zündende
Idee' würde auf meinem Grabstein stehen. Aber sie kam nicht'."
Zitat 4
Allerdings gesellte sich zum Mitleid den Menschen gegenüber manchmal durchaus
auch Neid. Zwar musste das Leben (im afrikanischen Busch) objektiv gesehen die
Hölle sein, angesichts des Klimas, der Krankheiten, der Perspektivlosigkeit,
der staatlichen Willkür, des verdammten Aids. Andererseits wussten die
Kinder in der Schule hier im Gegensatz zu unseren Bälgen ziemlich genau,
was sie erwartete: Nämlich mehr oder weniger dasselbe, was schon ihre Eltern
erlebt hatten.
Das afrikanische Landleben besteht aus einfachen, aber sinnvollen Tätigkeiten:
Säen, ernten, bauen, waschen, kochen, bumsen und gebären. Die Familien
hielten zusammen, niemand musste befürchten im Alter einsam zu sein und
sich am Ende dann noch einen Hund zutun zu müssen.
Lebenmittelpunkt der Menschen war ihr Dorf, in dem man immerhin merken würde,
falls sie plötzlich fehlten. Mich erwartete dagegen mehr oder weniger niemand
und eine rauschende Totenfeier würde auch nicht abgehalten, käme ich
nicht wieder. Zum Glück, denn auch das können wir nicht. Die Leute
sitzen nach der Beerdigung tumb herum und essen eine Aufschnittplatte, bevor
sie vor Einbruch der Dunkelheit wieder in die Pampa rausfahren müssen,
nachdem sie den nächsten Verwandten diskret eine 20er Note zugesteckt haben,
für die Auslagen.
Zitat 5
Eine halbe Stunde später sassen wir zerknautscht und durchnässt in
der Bar eines nahegelegenen neuen Technoschuppens, in dem die 20-jährigen
unserer Tage ihre Freizeit verbringen. Unverschämte Eintrittspreise, laute
Musik, kahle Wände, teure Drinks, synthetische Drogen, trendige Kleider.
Die absolute Sinnleere, aber gut, ich will nicht sagen, dass bekifftes Herumhängen
in Plüschsofas zu Psychadelic-Sound, wie ich das tat in diesem Alter, viel
mehr gebracht hätte. Reto war endgültig auf den weinerlichen Trip
geraten......................Ein kurzer Seitenblick verriet mir, dass Retos
Krauskopf inzwischen fast bis aufs Fiberglastischchen abgesackt war. Sein stierer
Blick musterte sehnsüchtig, aber illusionslos die sexy aufgemachten Teenie-Girls,
die halbnackt herumstanden und auf Traumprinzen warteten. Oder darauf, dass
die synthetische Droge endlich einfuhr und die nagenden Zweifel betäubte,
ob es wirklich das Grösste war unter einem Haufen Selbstverliebter in einer
Betonhalle herumzustehen, die alles in allem den Charme einer grossen, toten
Kartonschachtel versprühte.